PM: Besetzer*innen geben nicht auf

+++ PRESSEMITTEILUNG +++

Besetzer*innen geben nicht auf

Auch nach der Räumung der Fachhochschule wollen die Aktivist*innen weitermachen

Potsdam, 14.07.2017. Am Morgen nach Besetzung und Räumung der Fachhochschule ziehen die Besetzer*innen ein gemischtes Fazit. „Die unnötige Räumung hinterlässt bei uns nach wie vor Fragezeichen. Gleichzeitig sind wir glücklich über den riesigen Zuspruch, den die Menschen dieser Stadt der Aktion haben zukommen lassen!“, so Fritzi Hausten. Bis tief in die Nacht hinein waren hunderte Menschen vor und dutzende Aktivist*innen im Gebäude, um sich für dessen Weiternutzung zu positionieren.

Mitstreiter Franz Haberland ist dennoch weiter zuversichtlich: „Natürlich ist es eine Niederlage für uns, das FH-Gebäude zu verlieren. Der Alte Markt gibt ein einzigartiges architektonisches Ensemble ab, würde aber mit dem geplanten Abriss zum staubigen Museumsstück verkommen. Uns geht es nicht um Fassaden, sondern darum, wie das Innere gefüllt wird und wem der Zutritt möglich ist.“

In der Diskussion zwischen Besetzer*innen, Stadt und FH-Leitung sprach Präsident Binas davon, dass die FH ein „Inkubator des Neuen sei“. Als Hausherr hat er die Chance genau darauf wenige Stunden später vertan, indem er die Räumung anordnete.

Das Gebäude war gestern von einem Großaufgebot der Polizei geräumt worden.Es wurde keine Personen verhaftet oder in Gewahrsam genommen, jedoch stellte die FH-Leitung Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs. Durch das Verhalten der Polizei rund um die Räumung wurden mehrere Menschen verletzt. Dass es nicht zu mehr Verletzten kam, ist auf das deeskalative Konzept der Besetzer*innen zurückzuführen. Für das überzogene Polizeiaufgebot gab es zu keiner Zeit eine Veranlassung. Auch der Hubschraubereinsatz sorgte bei weiten Teilen der Bevölkerung für Unverständnis.

Die Aktivistin Fritzi Hausten resümiert: „Die Besetzung hat gezeigt, wie viel Nachfrage nach einem offenen, kollektiv genutzten Raum in der Innenstadt besteht. Deshalb sehen wir diese Aktion nicht als Ende unseres Kampfes, sondern eher als einen Startpunkt für verstärkte Bemühungen.“

Unterdessen geht heute das bis Sonntag angemeldete Protestcamp rund um die FH weiter. Die Organisator*innen laden alle dazu ein, sich daran engagiert und kreativ zu beteiligen.

Pressekontakt: per Mail: bittestehenlassen@systemli.org

telefonisch bis 12 Uhr: 0152/19465872

web: bittestehenlassen.noblogs.org twitter: @stehenlassen

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