Natürlich sind wir wütend und traurig über die Räumung, weil sie vieles kaputt gemacht hat: Das bunte und spannende Programm, das in der FH die letzten und nächsten Tage entstanden wäre und die Erfahrungen, die viele Menschen mit selbstorganisierten Räumen hätten machen können. Gleichzeitig geht der Diskurs um die ausschließende und anti-utopische Stadtplanung in Potsdam jetzt erst richtig los. Es ist so ermutigend, wie positiv sich Menschen im Zusammenhang mit der Besetzung äußern, wie solidarisch und entschlossen sich viele Menschen zeigen und handeln. Juhu!
- Kommt zum Alten Markt und belebt dort den Platz, verlegt all eure Kaffekränzchen und JonglageKurse, eure Grillpartys, Kindergeburtstage und Lesekreise auf das Protestcamp
- Kommt zum Alten Markt und verteilt dort Flyer und redet miteinander, den interessierten Passant*innen und den vielen dankbaren Anwohner*innen über die Besetzung, Direkte Aktionen, Kapitalismus, Gentrifizierung und andere demokratische Herrschaftstaktiken – und die Alternativen!
- Kommt zum Alten Markt und positioniert euch dort gegen die Schikanen durch Polizist*innen und Bürokratie
- Schreibt Leser*innen-Briefe an PNN, MAZ und andere Zeitschriften und stimmt hier für uns ab:
- http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Protest-gegen-FH-Abriss-geht-weiter
- Schreibt Mails an die FH-Leitung, allen voran an Präsident Binas – fordert sie zur Öffnung des Gebäudes, zur Entschuldigung für die Räumung und zur Rücknahme der Strafanzeigen auf
- Schreibt Protestbriefe an die Stadtverwaltung und an OB Jakobs
- Helft mit Geld in den Spendenkassen am Alten Markt
- Plakatiert die BitteStehenLassen-Plakate überall in Potsdam
- Macht Spontandemonstrationen gegen die Räumung und für eine Stadt für Alle
- Hängt „FH bleibt!“-Transparente aus euren Fenstern und Türen
- …
Das völlig überzogene Polizeiaufgebot, die „Anti-Demokratie-Vorwurfs-Keule“ in einzelnen Medienartikeln, die schnelle und teilweise brutale Räumung unter vehementem Ausschluss der Presse, die jetzigen Schikanen gegen das Camp: All das zeugt von Hilflosigkeit gegenüber unseren Aktionsformen. Es finden sich kaum schlüssige Argumente gegen die Inhalte der „Bitte Stehen Lassen!“-Kampagne im öffentlichen Diskurs. Wie immer nuscheln Konservative etwas von „Mehrheit“, „Das war schon immer so“, „Eigentumsrechten“, „Gesetzen“ und „Ich bin eigentlich für euer Anliegen, aber muss hier halt meinen Job machen…“ Institutionen und Personen, die jetzt gerade anteilig von Gewaltverhältnissen profitieren bzw. sie gewohnt sind und normal finden, haben Angst vor den und Unverständnis für die Alternativen, die wir entwickeln und ausprobieren wollen. Es wird versucht, unsere Anliegen zu diskreditieren und zu unterbinden, dass sich unsere Vorstellungen von einer Offenen FH in der Praxis bewähren können.
Und wir neigen dazu, das zuzulassen. Brechen wir die Macht dieser Gewohnheit! Danke an alle Menschen, die auf ihre Weise für das FH-Gebäude als soziale Ressource und eine lebendige Stadt kämpfen. Danke an alle Menschen, die mit diesen Anliegen sympathisieren. Ihr seid großartig.